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11 November 2010

Zeugen Jehovas und das Dritte Reich unter Adolf Hitler – und wie standen andere dazu?

Zeugen Jehovas und das Dritte Reich unter Adolf Hitler – und wie standen andere dazu?

Ich habe mal gelesen, Adolf Hitler und Heinrich Himmler mit seinen SS haben die KZ’s betreut.
Also ihr seht für was das Wort schon alles benutzt worden ist.


Kennt ihr die Bedeutung von Betreuung – wer würde sich darunter das 3. Reich vorstellen in der Betreuung anderer Rassen, Völker, Juden, Sinti, Roma bis hin zu Ariern die Zeugen Jehovas waren und verfolgt, vernichtet und sogar ins KZ kamen?

Betreuung klingt harmlos, aber diese Betreuung schloss Vernichtungslager und auch Arbeitslager ein als Konzentrationslager brutaler Aufsicht, SS, Kapos, Schläge, Bestrafungen, Erschießungen, Erhängen, Vergasungen, Hunger, Kälte, mangelnde Hygiene, Dreck, Ungeziefer bis zum Kaputtgehen im Tode.

Der Lila Winkel – eine Stigmatisierung – ein Abzeichen für die Ernsten Bibelforscher oder Zeugen Jehovas im 3. Reich und ab geht's ins Konzentrationslager – schlimm – schrecklich – teuflisch – dämonisch – grausam – es darf nicht wahr sein – aber es ist wahr und es gehört zu unserer schlimmsten und jüngsten Vergangenheit.
Und ich glaube die Deutschen haben noch immer nicht ihre Lektionen aus dem 3. Reich und dem DDR Regime gelernt, nämlich aus der Unterdrückung von einfachen Menschenrechten wie Meinungs-, Glaubens- und Religionsfreiheit.


Deswegen fragte mal einer in meinem Thread, kennt ihr den Unterschied zwischen Auschwitz und Buchenwald?

Kennt ihr den Unterschied zwischen einem Arbeitslager und einem Vernichtungslager und was vielleicht leichter wäre zu ertragen?

Was ist leichter zu ertragen – wo ist mehr Hölle drin und die auf Dauer?

Interessante Fragen des Nachdenkens und Hineinversetzens – gell?

Also in die Gefängnisse, KZ’s und Arbeitslagern kamen die Zeugen Jehovas wegen der Verweigerung Heil Hitler zusagen, weil sie sich weiter versammelten um Gott anzubeten (Gottesdienste abhielten) oder Nachbarn die gute Botschaft (Evangelium) zu bringen und weil sie am Krieg (als Kriegsdienstverweigerer – auch Frauen) nicht einen Anteil haben wollten.

Sie verweigerten nicht nur den Kriegsdienst, sondern auch jegliche Arbeit in der Rüstungsindustrie, dafür kamen sie ins KZ - nicht weil sie Juden oder keine Arier waren - sondern wegen ihrer Auslebung der biblischen Grundsätze der Nächstenliebe und der Verweigerung zum Schwert zu greifen.

Ich erinnere an den Nobelpreisträger Günter Grass und seinem authentischen Buch:

Beim Häuten der Zwiebel

Er schrieb dort über einen Mann (ein Zeuge Jehovas), etwas älter als er damals an seinen Namen konnte er sich nicht mehr erinnern er weiß nur noch, dass er die Waffe verweigerte anzunehmen und sie immer wieder fallen lies und dafür ins KZ kam.

Und ich sage euch, wären damals alle Christen in Deutschland so eingestellt gewesen wie die Zeugen Jehovas, ich meine so konsequent die biblischen Grundsätze auszuleben, dann hätte es keine KZ's, keine Juden-, Zeugen Jehovas- und Sinti- u. Roma-Verfolgungen und Ausrottungen gegeben und der Zweite Weltkrieg wäre nie ausgebrochen.

Günter Grass in einem FAZ-Interview mit Frank Schirrmacher u. a. zur Frage, ob er Widerstand erlebt und beobachtet habe.

Jetzt zitiere ich Günter Grass, was er selbst erlebte, schreibt und sagte:

Günter Grass im Interview:

Günter Grass - ich zitiere:
"Nach dem Krieg, und zwar so, wie die Informationen auf mich und auf viele Menschen zukamen. Wir erfuhren ja immer mehr von den Greueln, von den Geiselerschießungen, von den Beteiligungen an den Judenmorden. Das sind alles Dinge, die im Verlauf der Jahrzehnte dieses von uns Deutschen begangene Verbrechen eigentlich in eine immer größere Dimension gesteigert haben. Das hat ja bis heute nicht aufgehört, aber zu dem damaligen Zeitpunkt habe ich das nicht gesehen und nicht begriffen. Für mich ist es auch im Umgang mit mir selbst oder mit dem Jungen und dem jungen Mann. Wenn Sie das Buch ja jetzt gelesen haben, werden Sie merken, dass ich mir bestimmte Dinge viel stärker vorwerfe, als dass ich hineingeraten bin in die Waffen-SS, z. B., dass ich versäumt habe, nach dem Erschießungstod meines Onkels, der bei der polnischen Post war, Fragen zu stellen, als mein Mitschüler Wolfgang Heidrichs verschwand, habe ich nicht die entscheidenden Fragen gestellt, als ein Lehrer von der Schule verschwand und im KZ landete und dann wenige Monate später wieder kam und nicht darüber sprach, haben wir und ich keine Fragen gestellt. Es gibt ein ganzes Kapitel, das heißt "Wir tun so was nicht". Es handelt von meiner Zeit beim Arbeitsdienst, und da gab es einen, der gehörte zu den Zeugen Jehovas, der sich selbst nicht artikulieren konnte, nur einen Satz sagte er: "Wir tun so was nicht" und er hat kein Gewehr angefasst, er ließ es fallen und er wurde geschliffen. Wir haben ihn einerseits bewundert, und auch ich habe ihn bewundert und die anderen auch, aber auch gehasst, weil er sich weigerte und wir mit ihm mitgeschliffen wurden. Auch das hat mich nicht zur Einsicht gebracht. Das sind eigentlich die Dinge, die Momente, wo ich am kritischsten mit mir umgehe."


Ein ganzes Kapitel über uns, stellt euch das einmal vor.
Ein 80 jähriger widmet ein ganzes Kapitel den Zeugen Jehovas!


Zeugen Jehovas überall in der Welt halten die Grundsätze der Bibel hoch und leben sie aus.
Zeugen Jehovas richten sich nach allen Grundsätzen Jesu aus, wie keine andere Religion in der ganzen weiten Welt - vereint und zusammen leben sie die Grundsätze der Nächstenliebe und die Verweigerung in irgend einem Staat das Militär zu unterstützen oder selbst die Waffe in die Hand zu nehmen aus – das heißt sie Morden in keinem Krieg der Welt – sie haben kein Blut an den Händen – sind frei von irgendeiner direkten oder indirekten Blutschuld.

Zurück zum 3. Reich - damals im Jahre 1933 zählten Zeugen Jehovas in Deutschland so ca. 25.000 Mitglieder.

Dann mit Hitlers Machtübergreifung fing die Verfolgung der Zeugen Jehovas an und zwar mit allen Mitteln.

Das Bethel (Druckzentrum) in Magdeburg der Zeugen Jehovas in Deutschland wurde schon 1933 geschlossen und alles beschlagnahmt – erst nach der Wiedervereinigung Deutschlands mit der damaligen DDR wurde ihnen das Eigentum zurückgegeben.
Die Zeugen Jehovas waren mit die Ersten, die in die KZ's kamen und zwar in das erste KZ Dachau sogar - siehe den historischen Nachweis dort - über 10.000 wurden direkte Opfer des NS-Regimes und die Meisten kamen in die KZ's, Arbeitslager und Gefängnisse und ungefähr 2.500 verloren darin ihr Leben.

Durch diese massive Verfolgung des ganzen Staatsapparates des 3. Reiches incl. der Polizei, Partei, Gestapo, SS, SA, Justiz, Ämter, Nachbarn und auch den Bonzen des NS-Regimes war keine Zeit und Möglichkeit sich groß für andere einzusetzen, denn sie flüchteten und tauchten unter nur um ihr nacktes Leben und ihrer Angehörigen zu retten, was viele trotzdem verloren haben und/oder krank wurden – dies soll man sich mal vor Augen führen, was damals alles auf sie angesetzt worden war - denunziert, verraten und verkauft und ab ins KZ.

Das Konkordat mit dem Vatikan (Franz von Papen im Auftrage Hitlers) hatte das Ziel zur politischen Absicherung der NSDAP mit dem Verzicht auf die Katholische Zentrumspartei, um damit die Mehrheit der Stimmen in Deutschland zu bekommen.
Dies war ein rein politischer Schachzug Hitlers und hatte nichts damit zu tun, dass er die Katholische Kirche mag und die Kirche fiel darauf rein.
Natürlich ließ sich die RKK dies mit Privilegien, Absicherungen und Garantien für ihre Besitztümer, Finanzen bis hin zur Kirchensteuer gut bezahlen – so nach dem Motto: Umsonst ist nur der Tod und der kostet das Leben – aber nicht unser Leben. Da sieht man, wie teuflisch dies alles war und ist - und was die alles bekommen haben auf Kosten anderer. Und die Partei ist trotzdem nach dem Krieg wieder auferstanden und die Privilegien, Absicherungen und Garantien sind bis zum heutigen Tag der Großkirchen erhalten geblieben.
Die nächsten Schritte sollten die totale Auslöschung aller Religionen sein.
Nur mit so einem Widerstand der Zeugen Jehovas im 3. Reich von nur ca. 25.000 bei 90 Millionen Bürgern hatte niemand gerechnet und sie haben auf allen Fronten gesiegt bis hin zur Vernichtung dieser korrupten teuflischen Köpfe und seines ganzen Apparates der NS-Hierarchie - das soll man sich mal vorstellen - ein fast perfektes und totalitäres Regime geht nach 12 Jahren vollständig kaputt und unter.



Von wegen letzte Hoffnung – unsere letzte Hoffnung ist nur Gottes Königreich in den Händen Jesu Christi (Mat. 6:9-12; 24:14).


Wie handelte eigentlich die Kirche in diesem Terror- und Unrechtsstaat – das sich 3. Reich nannte???

Hier zwei Bilder – und diese sprechen mehr als 1.000 Worte:


Wie verhielt sich der 2. Präsident der Wachtturm, Bibel und Traktatgesellschaft Judge (Richter von Beruf) Joseph F. Rutherford gegenüber der Juden- und Zeugen Jehovas Verfolgung in Deutschland?

Joseph F. Rutherford war derjenige der 1929 nach ausgiebigen Bibelstudien und Beratungen Römer 13 immer mehr verstand, dass der Gehorsam vor den Regierungen der Welt (sprich obrigkeitlichen Gewalten) nur relativ sein kann und Jehova Gott und Jesus Christus mehr Gehorsam zu zollen ist, als irgend einem Menschen und Führer.

Er erklärte die Grundsätze der Bibel du sollst nicht töten und auch Jesu Worte du sollst deinen Nächsten lieben, wie dich selbst und wandte sie auf Krieg an und erklärte in einigen Ausgaben des Wachtturms die Haltung der Zeugen Jehovas im Krieg und/oder wenn ihre Nation in der sie leben in Krieg verwickelt werden sollte.

Dies half allen Zeugen Jehovas damals, besonders in diesen kritischen Zeiten der Eskalation von Gewalt, Terror, Hass und Krieg aber vor allem, die in Deutschland lebenden Zeugen Jehovas ihre Haltung zum 3. Reich und auch zu dem Diktator (Führer) Adolf Hitler klarer zu sehen und sich von seinem wahnsinnigen Lauf gegen Menschenrechte und Expansionsdrang durch Krieg usw. herauszuhalten und ihm klare Stirn (Widerstand) zu bieten indem sie Nein dazu sagten – wir machen da nicht mit.

Auch Rutherford selbst hat sich sogar öffentlich durch Briefe, Resolutionen und Rundfunk an Adolf Hitler und Nazi-Deutschland gewandt, wo noch alle schwiegen und sich gegen diese Politik der Verfolgungen und KZ Deportationen der Zeugen Jehovas und ihre geplante Vernichtung inclusive der Judensituation in Deutschland ausgesprochen und ihn gewarnt vor seinem eigenen Lauf der Selbstvernichtung - so wie Bileam, Haman, Pharao, Herodes und Nero durch die Hand Gottes gerichtet und vernichtet wurden aber vorher gewarnt wurden.

Das war der 2. Präsident Joseph F. Rutherford - ich selbst habe seine öffentliche Rundfunkansprache einmal gehört und einiges über ihn gelesen.

Da waren einfache Deutsche Bürger ("Arier" als Zeugen Jehovas), und die waren, wie sagt man, die ideologische Herausforderung im 3. Reich der Nazis schlechthin, der ideologische unbeugsame Widerstand schlechthin - das Hauptziel der Bekämpfung und Ausrottung, so wie Hitler sich ausdrückte.

Und das soll nie in Vergessenheit geraten.


Mal eine kleine Video/Film-Empfehlung über historisch belegte Tatsachen:

Drei Linden Film - Fritz Poppenberg:

Fürchtet euch nicht - Verfolgung und Widerstand der Zeugen Jehovas unter dem Nazi-Regime

und

"Folgt mir nach" - Jehovas Zeugen unter dem DDR-Regime

Bestimmt mal sehenswert - denke ich.

Historisch belegte Tatsachen sind das, wir haben uns keine Blutschuld aufgeladen und sind wirklich frei von Blutschuld gestern und auch heute.

Zeugen Jehovas waren die einzigen, die von dem NS-Apparat ein Schreiben vorgelegt bekamen und wenn sie ihren Glauben abgeschworen hätten freigekommen wären.

Aufgrund ihrer Staatsbürgerschaft und Herkunft als echte Deutsche - denn ihre Inhaftierung hatte nichts mit ihrer Rasse zu tun - dies wollte ich mit Arier ausdrücken und betonen - dies muss man deutlich sagen und auch herausstellen - wurden sie nur wegen ihres Glaubens und ihrer Haltung gegen Krieg schikaniert, verfolgt und inhaftiert.

Du wärst frei gekommen zu Haus, Familie, Kinder usw. und trotzdem sagst zu Nein zum Nazi-Regime und deren Gräueltaten - das ist der wesentliche Hauptpunkt im Unterschied zu vielen anderen - und ich sage nur Hut ab und die Befreiung kam durch Jehova und Jesus mit einer Macht, die das Nazi-Regime sich nicht in schlimmsten Alpträumen hätte vorstellen können.
Aus einem Artikel vom Wachtturm vom 15. August 2005 Seite 30 – Konzentrationslager ...
Abteilung II

E r k l ä r u n g unterschreiben und du warst frei, aber wer würde seinen Glauben abschwören? 

Ja – das sind Fakten – da fängt man an zu schluchzen.

Hier eine kleine Erfahrung:

Ein lieber Bekannter hat mir 1999, als ich ihn in seiner Praxis aufsuchte eine wichtige Lebensweisheit aus seinem Repertoire mitgegeben und er praktizierte noch bis zu seinem 90igsten Lebensjahr und Jehova Gott erhielt ihn so lange am Leben und Fit für seine Aufgaben - das ist einfach enorm und glaubensstärkend, denn er hat sehr viel gelitten in den Gefängnissen und im KZ während des 3. Reiches.

Er heißt Max H. Jahrgang 1910 und seit ein paar Jahren leider verstorben und war für seinen Glauben 7 Jahre lang in den KZ's des 3. Reiches und auch in Buchenwald.

Ein hervorragender Heilpraktiker fast Arzt, half vielen auch Juden im KZ zu überleben durch seine Heilmedizin, Kräuter und Heilpraktiken und durch zu halten.

Dies ist was er mir auf den Weg gab - und ich halte es in Ehren:

Nimm dich in acht

Ich bin mächtiger als alle Armeen der Welt
ich vernichte mehr Gutes als alle Kanonen
ich verstümmle Jahr für Jahr unzählige Männer und Frauen
ich bringe Krankheit, Siechtum und Tod
ich verschone nicht Kind noch Greis noch Haus noch Hof
ich verschenke nichts - aber nehme alles
ich bin dein schlimmster Feind
die Gleichgültigkeit
du solltest dich vor mir in acht nehmen - aber du hast mich vergessen
ich bin dein schlimmster Feind

die Gleichgültigkeit
Ich glaube dies sagt sehr sehr viel aus und trifft den Kern unserer Null-Bock-, Wegschau-, Spaß- und Ego-Gesellschaft.

Ich war noch nie gleichgültig und ich schaue nicht weg – nein – ich lege meine Finger in die Wunden unserer Gesellschaft zum Heilen und nicht zum Vernichten.

Der Untergang war dem 3. Reich angekündigt worden - das teuflische dämonische Regime wurde mit einer Botschaft Jehovas und seines Christus erreicht - und damit war sein Schicksal besiegelt.

Wer da nicht den Finger Gottes sieht, wird ihn aber in Harmagedon sehen und dann ist das Weinen und Zähneknirschen da, von dem Jesus gesprochen hat (Mat. 8:12).


Adolf Hitler erhielt 1000 fach eine Warnung in Form von Telegrammen - die Botschaft der Vernichtung hat Adolf Hitler erhalten und biss in den Teppich und schrie:
Diese Brut werde ich aus Deutschland ausrotten - und Jehova hörte es und handelte und befreite seine Zeugen aus dem Schmelzofen Nebukadnezars und der Löwengrube Sanheribs in der Neuzeit – so wie Daniel im Weltreich Medo-Persien übernatürlich befreit wurde.


Zeugen Jehovas waren die einzigen die von dem NS-Apparat ein Schreiben vorgelegt bekamen und wenn sie ihren Glauben abgeschworen hätten, freigekommen wären.

Aufgrund ihrer Staatsbürgerschaft und Herkunft als echte Deutsche.

Denkt an das Mene Mene Tekel an der Wand und an Hitler und seine Drohungen, nach 12 Jahren hatte er u.a. seine Lektionen lernen müssen und biss ins Gras, wurde vorher krank und verreckte wie ein tollwütiger Hund.

Es bleibt kein Frevel an Gottes Volk unbemerkt, der nicht gesühnt werden wird (Hebr. 10:30,31).

Nein - die meisten Zeugen Jehovas brauchen sich nichts vorwerfen zu lassen.

Was ist zu dem Brief von der WTG Deutschland im Juni 1933 zu sagen und zu dem Schreiben 1943 aus der Schweiz?

Ich habe noch einmal recherchiert und mir Gedanken darüber gemacht.

Der Punkt ist, dass jeder Zeuge Jehovas auch ein mündiger Bürger seines Landes ist.

Das heißt, die WTG kann und will nicht sich in rein persönliche Angelegenheiten einmischen und gewisse Verhaltensweisen diktieren.

Außer den Dingen, die die Bibel selbst anspricht und dann erläutert werden.

Zitat aus dem Schweizer Schreiben 1943:
"Wir stellen ausdrücklich fest, daß unsere Vereinigung weder gebietet noch empfiehlt
noch sonst in irgendeiner Weise nahe legt, gegen militärische Vorschriften zu handeln."

Jeder sollte seinen Stand von sich aus dem Staat nahe legen und klarlegen was er tun kann und was nicht.

Ich glaube dies sagt alles aus.

Die WTG zeigt, Gebote, Gesetze und Grundsätze der Bibel auf und jeder muss dann sehen ob er in den Krieg zieht, Militär unterstützt und in Rüstungsfirmen arbeiten kann oder nicht.

Das ist so der Sinn aus dem Schreiben der WTG in der Schweiz.

Der Staat soll wissen, jeder bleibt ein "patriotischer" Staatsbürger mit allen Rechten und Pflichten, nichts wird einem abgenommen und vordiktiert von der WTG, was man nicht selbst verantwortet und auslebt – und trotzdem bleiben wir in militärischen und politischen Bestrebungen neutral.

Wir als Zeugen Jehovas wären nie Körperschaft des öffentlichen Rechts in Deutschland geworden, wenn die einzelnen Zeugen Jehovas unter der Aufsicht der WTG leben und handeln müssten und alles vordiktiert bekommen.

Wir leben nach der Bibel und das hat das letzte Wort (2. Tim. 3:16,17; 1. Kor. 4:6; Tit. 1:9) – also Gott und keine Organisation und auch kein Mensch.

Und jetzt zum Schreiben der WTG Magdeburg 1933 an Hitler und trotzdem wurde 3 Tage später das Zweigbüro der WTG Deutschland besetzt, beschlagnahmt und geschlossen.

Das alleine zeigt, dass gar keine Anbiederung statt fand (so wie man es uns jetzt im Internet und Blogs unterstellen will, um sich selbst ins bessere Licht zu rücken), sondern die Fronten zwischen NS-Regime und uns waren klar und eindeutig.

Es gab keine Kompromisse und auch keine Abstriche der Zeugen Jehovas im 3. Reich von ihrem Glauben zu Jehova Gott und Jesus Christus, ihrer unpolitischen Haltung, ihrer Nichtgrüßung Heil Hitler zu sagen und sich aus der Militärmaschinerie Hitlers herauszuhalten.

Eine heftige katholische Opposition war schon vor Hitlers Machtergreifung 1933 bemerkbar, und man wollte das Werk der Zeugen Jehovas (Ernsten Bibelforscher) der Verkündigung des Königreich Gottes unterbinden.
Dies hatte jedoch nicht verhindert, dass ein intensives Zeugnis weiterhin gegeben wurde. Während der Jahre 1931 und 1932 wurde eine Gesamtzahl von 2.335 Gerichtsfällen registriert, die gegen die Zeugen Jehovas in Deutschland anhängig waren, wegen ihrem Zeugniswerk und trotzdem wurden Millionen von Schrifterzeugnissen verbreitet.

Da kann man sich schon gut vorstellen, was erst dann wenn Hitler an der Macht ist noch auf sie zukommen sollte und wird.

1933 wurde dann das "Heilige Jahr" ausgerufen und mit Hitler wurde das Konkordat abgeschlossen - und ich sage, es war eine unheilige Allianz ohne Gott.

Und gleich zu Anfang nach seiner Machtergreifung (schon im Januar 1933 hat Adolf Hitler gegenüber den Kirchenvertretern versprochen die Zeugen Jehovas zu vernichten), und er setzte aufgrund der Aufstachelung der katholischen Kirche (Vatikan) eine Kampagne in Gang, um die Zeugen Jehovas in Deutschland zu vernichten.

Ich sage noch mal zu VERNICHTEN!

Das war kein Krieg mehr, sondern ein totaler Krieg gegen die Zeugen Jehovas mit allen Waffengattungen und aus der teuflischen Welt der Dämonen, sie auszurotten und zu vernichten (so ähnlich wie Haman das vor hatte im Persischen Reich).
Deshalb kam der Brief, um Hitler darauf aufmerksam zu machen - wir sind friedlich aber unpolitisch. Wir sind keine Feinde, wir sind auch Deutsche Staatsbürger und wollen nur in Ruhe und Frieden unseren Glauben praktizieren und uns frei versammeln können.
Und wir sind nicht subversiv tätig und untergraben nicht den Deutschen Rechtsstaat, sofern er überhaupt noch einer war.

Das ist der wahre Hintergrund des Schreibens im Juni 1933 von Magdeburg aus an Hitler und an sein NS Regime.
Die Zeugen Jehovas hatten Hitler, die Katholische Kirche und sein Regime voll durch schaut.

Und als er nicht damit aufhörte mit all seinen Schikanen, Verfolgungen und Inhaftierungen haben Zeugen Jehovas nochmals Adolf Hitler einen Brief geschickt und ihn auch öffentlich verteilt in einer Nacht und Nebelaktion in ganz Deutschland.

Als Hitler dann nach dem offenen Brief 7. Okt. 1934 schrie:
"Diese Brut werde ich aus Deutschland ausrotten" und voller Wut in den Teppich biss - wusste jeder Zeuge Jehovas was auf ihn jetzt zu kommt - nämlich die totale Vernichtung und Ausrottung mit allen Mitteln der Verfolgung durch die Polizei, SS, SA, Gestapo, NSDAP, Justiz, Nachbarn, Arbeitskollegen und der Nazi Bonzen des 3. Reiches - wenn Jehova nicht eingegriffen hätte, wäre es schlimmer ausgegangen, als es ausgegangen ist.


Das ist die historische Wahrheit der Zeugen Jehovas im 3. Reich und ich gönne diese
Behandlungen, Verfolgungen, Beschlagnahmungen, Willkür, Streichungen von Renten, Verlust des Arbeitsplatzes, Kinderwegnahmen bis hin zu Gefängnis und KZ und Tod durch Erschießung, Enthauptung, Schläge und Hunger niemanden - und ich hoffe dieses Regime gibt es nie wieder in der Welt.

In Deutschland verloren im 3. Reich 1.687 Zeugen Jehovas ihren Arbeitsplatz, 284 ihr Unternehmen (Firma), 735 ihr Zuhause (Wohnung oder Haus) und 457 durften ihren Beruf nicht mehr ausüben.
In 129 Fällen wurde ihr Eigentum beschlagnahmt, 826 erhielten keine Rente mehr und 329 erlitten andere persönliche Verluste.
Dazu kamen über 6.000 ins Konzentrationslager.

Ja, trotz gezielter Bemühungen Jehovas Zeugen die Lebensgrundlage zu entziehen, sind sie als Gesamtheit innerhalb und außerhalb der KZ’s am Leben geblieben.

Wem sagten sie Dank dafür, dass sie überlebt haben?


Hier ist jetzt ein Auszug dieser einmütigen Antwort von 230 Zeugen Jehovas, die die Schrecken der KZ’s überlebten und nach der Befreiung des Todesmarsches.

Ich zitiere ihre Aussage:

„Die Absicht des Feindes, Gottes treues Volk in diesem Lande durch unzählige teuflische Gewaltmethoden sowie tausend mittelalterliche Inquisitionsmethoden körperlicher und geistiger Art und auch vielerlei Schmeicheleien und Verführungskünste zur Untreue zu verleiten, ist Dank des Herrn großer Hilfe und seines gnädigen Beistandes ... nicht gelungen.“

Ich denke, es war eine gute Entscheidung nein zum Nazi-Regime zu sagen, so wie der Zeuge Jehovas, über den Günter Grass in seiner Biographie erzählt.

..."Er gehörte keiner der herrschenden Ideologien an, war weder Nazi noch Kommunist oder Sozialist. Er gehörte zu den Zeugen Jehovas. Man konnte gar nicht genau sagen, wogegen er war. Jedenfalls fasste er kein Gewehr an. Er ließ es einfach fallen, immer wieder, gleich, welche Strafe ihm angedroht und vollzogen wurde.
Und auch dieser ungewöhnliche Mensch hat mich nicht zum Umdenken bewegen können ... bewundert habe ich seine unglaubliche Willensstärke und mich gefragt: Wie hält er das aus? Wie schafft er das bloß?"

Vielleicht sind wir jetzt zum Umdenken gegenüber Zeugen Jehovas bewogen worden.

Die Erfahrung von Günter Grass hat mich sehr beeindruckt, als ich sein Interview im Fernsehen gesehen habe und mir kamen die Tränen bei so viel Mut und Kraft, die dieser junge Zeuge Jehovas damals zeigte - das ist einfach enorm.

Ich habe daraus gelernt auch schon früher – Zivilcourage zu haben und zu seiner Meinung, Glauben und Überzeugung zu stehen - komme was da wolle.

Wären alle Bürger vor ungefähr 80 Jahren Zeugen Jehovas in Deutschland, dann hätte es keinen Holocaust und keinen 2. Weltkrieg gegeben - also keine Aufregung oder Sektenangst - und konzentriert euch auf die wirklichen Feinde der Menschheit.